Hochbeet selber bauen

hochbeet selber bauen

Das Hochbeet selbst bauen – los gehts

Wenn die Tage wieder kürzer werden, der Sommer sich langsam aber sicher verabschiedet und der Herbst vor der Tür steht, fallen im Garten jede Menge Gartenabfälle an. Wenn Sie Ihre Gartenabfälle sinnvoll verwenden wollen, dann können Sie sich alternativ zum Hochbeet kauf eins selber bauen. Sie sind kein begnadeter Handwerker? Keine Angst, ein Hochbeet selbst bauen ist nicht allzu schwer!

Solange Sie mit einem Akkubohrer und einer Wasserwaage umgehen können, sollte es  Ihnen keine großen Probleme bereiten, Ihr eigenes Hochbeet zu bauen. Das hat nicht nur den Vorteil, dass Sie nach getaner Arbeit richtig stolz auf sich selbst sein können – Sie können die Größe des Hochbeets auch ganz genau nach Ihren Bedürfnissen anlegen. Außerdem haben wir für Sie ein Video des Bau-It-Yourself Teams verlinkt. Hier wird Ihnen jeder Arbeitsschritt genau erklärt und gezeigt.

Hochbeet selber bauen - Garten anlegen - DIY Holz Hochbeet - Anleitung vom Bau-It-Yourself Team

Standort des Hochbeetes

Als erstes sollten Sie sich überlegen, wo Ihr selbstgebautes Hochbeet stehen soll.

  • Günstig für das Wachstum der Pflanzen ist auf jeden Fall, dass sie viel Sonne abbekommen.
  • Meist wird empfohlen, die Längsseiten des Hochbeetes von Osten nach Westen auszurichten, weil die Morgensonne sehr kräftig ist.
  • Vorteilhaft für die Pflanzen im Beet ist es auch, wenn sie vor Wind geschützt sind. Wenn Sie Hecken oder Sträucher im Garten stehen haben, die möglichst den Nordwind vom geplanten Hochbeet abhalten, ist das sehr nützlich.
  • Das Hochbeet sollte so aufgestellt werden, dass Sie es von allen Seiten gut bearbeiten können.

Material für das Hochbeet

In der  Anleitung des Bau-It-Yourself Teams wird ein Hochbeet aus Holz gebaut. Für den ungeübten Handwerker ist Holz das günstigste Material, weil es am einfachsten zu handhaben ist. Je nach Größe Ihres Hochbeetes können Sie sich anhand der Anleitung selbst ausrechnen, wie viele Holzbretter in welcher Länge Sie benötigen.

TIPP:

Sie können sich die Bretter in den meisten Baumärkten gegen eine geringe Gebühr zuschneiden lassen.

Und hier ist eine Aufstellung der benötigten Werkzeuge, mit denen Sie Ihr Hochbeet selber bauen können:

  • 1 Elektro-Tacker
  • 1 Akkuschrauber
  • 1 Bit-Satz
  • 1 Holzbohrersatz
  • 1 Kapp-Säge
  • 1 Metallbohrer-Satz
  • 1 Vorschlaghammer
  • 1 Steckschlüssel Satz
  • 1 Pinsel
  • 1 Wasserwaage
  • Schnur

Holzschutz im Hochbeet

Auch wenn das Innere des Hochbeetes mit Folie ausgekleidet wird, leidet das Holz unter Witterungseinflüssen und wird früher oder später vermodern. Um den Verwitterungsprozess möglichst lange hinauszuzögern, können Sie natürlich das Holz mit Holzschutzfarbe imprägnieren – was auch in vielen Bauanleitungen empfohlen wird. Dabei sollten Sie aber auch bedenken, dass durch die Holzschutzfarbe auch Stoffe in die Erde und damit in die Pflanzen, die Sie im Hochbeet anpflanzen, gelangen können, die Sie möglicherweise lieber nicht essen würden. Das ist alles kein Problem, wenn Sie in Ihrem Hochbeet nur Blumen anpflanzen.

Wenn Sie aber Ihr eigenes Gemüse anbauen wollen und auf Holzschutzmittel lieber verzichten würden, dann können Sie Lärchenholz verwenden. Lärchenholz  ist in der Anschaffung teurer als Kiefern- oder Fichtenholz. Dafür ist es aber auch wesentlich witterungsbeständiger – auch ohne Holzschutz. Eine Alternative für die üblichen Holzschutzmittel ist eine Bienenwachslasur. Die Bienenwachslasur ist eigentlich für den Innenbereich gedacht, aber sie schützt das Holz auch draußen. Allerdings muss sie in der Regel auch jedes Jahr erneuert werden.

Plastikfolie im Hochbeet

Damit das Holz an den inneren Seitenwänden nicht in direkten Kontakt mit der Erde im Hochbeet kommt, wird in der Regel Folie verwendet. Auch hier ist es nicht problematisch, wenn Sie im Hochbeet nur Blumen anpflanzen wollen. Planen Sie allerdings Ihre eigene Gemüsezucht im Hochbeet, dann sollten Sie sich die üblichen Plastikfolien genauer anschauen. Am besten verwenden Sie  keine PVC-Folien, da diese oft mit Weichmachern belastet sind. Besser geeignet sind hier sogenannte EPDM-Folien, die aus natürlichem Kautschuk hergestellt werden.

Hochbeet selber bauen mit anderen Materialien

Sie können selbstverständlich auch andere Materialien für Ihr Hochbeet verwenden. Hier eine kurze Übersicht der Vor- und Nachteile der jeweiligen Werkstoffe:

Stein

Für das Hochbeet aus Stein, sind am gebräuchlichsten sogenannte Gabionen. Das sind Drahtgitterkörbe, die mit Steinen gefüllt werden.

Vorteile:

  • Stein ist sehr haltbar, Sie werden kaum Probleme mit der Verwitterung haben.

Nachteile:

  • Das Material ist sehr schwer. Einmal an eine bestimmte Stelle gebaut, wird es Sie große Mühe kosten, das Beet woanders wieder aufzustellen.
  • Die Kosten für ein Hochbeet aus Stein sind in der Regel auch höher als für ein Hochbeet aus Holz.

Metall

Wenn das Hochbeet aus Metall sein soll, gibt es im Handel Hochbeete aus Edelstahl, aus Cortenstahl (Edelrost) und aus Aluminium

Vorteile:

  • Der größte Vorteil von Hochbeeten aus Metall ist ihre lange Lebensdauer.
  • Ihr ungewöhnliches Design. Das Aussehen ist natürlich reine Geschmackssache. Aber Fans von ungewöhnlichem oder futuristischem Design werden Hochbeete aus Metall wahrscheinlich mögen.
  • Hochbeete aus Metall brauchen nicht so viel Pflege wie Hochbeete aus Holz. Meist reicht es, sie kurz abzuwischen, wenn sie verstaubt sind oder wenn nach heftigen Regenfällen Erdpartikel und anderer Schmutz an ihnen kleben.

Nachteile:

  • Hochbeete aus Metall sind in der Regel schwerer als Hochbeete aus Holz oder Kunststoff  in derselben Größe. Wobei Hochbeete aus Aluminium leichter sind als solche aus Edelstahl oder Edelrost
  • Ein Hochbeet aus Edelstahl oder Edelrost kostet in der Anschaffung meist deutlich mehr als ein Hochbeet vergleichbarer Größe aus Holz oder Kunststoff.
  • Metall leitet Wärme wesentlich besser als zum Beispiel Holz. Das ist zwar nicht unbedingt ein Nachteil, weil die meisten Pflanzen Wärme lieben. Aber an heißen Tagen müssen Sie bei einem Hochbeet aus Metall darauf achten, dass Ihre Pflanzen genügend Wasser bekommen.

Aluminium

Die meisten Aluminium Hochbeete, die Sie im Internet oder im Baumarkt kaufen können, sind nicht aus reinem Aluminium hergestellt. Verwendet wird meist eine Zink-Aluminium-Beschichtung, die „Zincalume“ genannt wird.

Vorteile:

  • Lange Lebensdauer.
  • Aluminium muss nicht vor Verwitterung geschützt werden. So brauchen Sie zum Beispiel keine Plastikfolie im Inneren des Hochbeetes anbringen.
  • Ungewöhnliches Design, das auffällt.
  • Kaum Pflegeaufwand. Aluminium Hochbeete brauchen nur kurz abgewischt werden, wenn sie verschmutzt sind.
  • Viele Hersteller von Aluminium Hochbeeten bieten Erweiterungen an.

Nachteile:

  • Die Kosten. Der Preis für ein Aluminium Hochbeet ist meist deutlich höher als für ein Hochbeet vergleichbarer Größe aus Holz oder Kunststoff.
  • Aluminium leitet – wie alle Metalle – Wärme wesentlich besser als zum Beispiel Holz.   Deshalb müssen Sie an heißen Tagen bei einem Aluminium Hochbeet darauf achten, dass Ihre Pflanzen genügend Wasser bekommen.
  • Bei sehr leichten Hochbeeten aus Aluminium kann es zu Stabilitätsproblemen kommen. Wenn Ihr  Hochbeet – aus welchem Material auch immer – in Ihrem Garten steht, geht es an die Befüllung.

Kunststoff

Vorteile:

  • Kunststoffe sind langlebig und witterungsbeständig und Sie müssen sich – anders als bei einem Hochbeet aus Holz – keine Gedanken um Holzschutzlasur oder Innenverkleidungen aus Plastikfolien machen.
  • Hochbeete aus Kunststoff sind sehr viel leichter als Hochbeete aus Holz, Metall oder Stein.
  • Wegen ihres geringeren Gewichtes sind Hochbeet aus Kunststoff auch wesentlich beweglicher als ein Hochbeete aus Holz, Stein oder Metall.
  • Für Hochbeete aus Kunststoff gibt es von vielen Herstellern jede Menge Zubehör. Beispielsweise Frühbeet-Aufsätze oder Bewässerungssysteme.
  • Im Gegensatz zu Hochbeeten aus Holz brauchen Hochbeete aus Kunststoff kaum Pflege. Rechnen müssen Sie lediglich mit Farbveränderungen durch Sonneneinstrahlung oder es kann auch passieren, dass das Material im Lauf der Zeit spröde wird.

Nachteile:

  • Die Optik. Meist erkennt man auf den ersten Blick, dass es sich um ein Hochbeet aus Kunststoff handelt.
  • Gerade bei größeren Hochbeeten aus Kunststoff sollten Sie daran denken, dass die Menge an Erde, mit der Sie das Hochbeet befüllen, ein erhebliches Gewicht erreichen kann. Diesen Druck müssen die Wände Ihres Hochbeetes aushalten. Deshalb sollten Sie unbedingt auf die Angaben des Herstellers achten, wie viel Erde Sie einfüllen dürfen.
TIPP:

Wenn Sie vorhaben, in Ihrem Hochbeet aus Kunststoff Gemüse anzubauen, dann sollten Sie sich genau darüber informieren, was für einen Kunststoff der Hersteller verwendet hat und wie umweltverträglich die Inhaltsstoffe sind.

WPC

Etwas neuer auf dem Markt sind Hochbeete aus WPC. Die Abkürzung WPC steht für „Wood Plastic Composites“. Das ist die Bezeichnung für eine Vermischung von verschiedenen natürlichen Materialien wie Holzmehl oder Holzfasern mit Kunststoff.

Vorteile:

  • Lange Haltbarkeit
  • Kein Pflegeaufwand, WPC muss weder gestrichen noch geölt werden wie Holz
  • Hohe Witterungsbeständigkeit
  • Hohe Farbbeständigkeit
  • Wenig Befall von Algen und Moos. Wer schon Terrassendielen aus WPC hat, kann sich das Hochbeet in dazu passenden Farben aussuchen.

Nachteile:

  • Die Optik. Hochbeete aus WPC sehen nicht aus wie Hochbeete aus Holz, auch wenn die Hersteller sich um eine Holzoptik bemühen.
  • Die Kosten.Hochbeete aus WPC kosten in der Regel mehr als Hochbeete in der selben Größe aus Holz

Wie wird ein Hochbeet geschichtet?

Wenn Sie „nur“ Blumen in Ihr Hochbeet pflanzen wollen, muss die Erde in der Regel nicht so nährstoffreich sein wie beim Gemüseanbau.Im Folgenden zeigen wir Ihnen einen Hochbeet-Aufbau für Gemüse

  • Unterste Schicht (1):
    • Sie besteht aus grobem Material, das beim Baum- und Strauchschnitt anfällt: Äste, Zweige und Laub
    • Höhe: etwa 10 Zentimeter
  • Auf die unterste Schicht bringen Sie etwas Gartenerde auf, dann folgt die nächste Schicht.
  • Nächste Schicht (2):
    • Hier können Sie dünne Äste verwenden und Kompost, der noch nicht verrottet ist. Viele Ratgeber empfehlen auch, unbedruckte Pappe zu verwenden.
    • Höhe: etwa 10 Zentimeter
  • Nächste Schicht (3):
    • Sie besteht aus fertigem Kompost
    • Höhe: etwa 10 Zentimeter
  • Nächste Schicht (4):
    • Grober Kompost oder verrotteter Stallmist oder Dung, sofern Sie einen Landwirt kennen, der Ihnen damit aushilft.
    • Höhe etwa 10-15 cm
  • Nächste Schicht (5):
    • Für diese Schicht können Sie fertigen Kompost nehmen. Oder Sie mischen groben Kompost und Gartenerde.
    • Höhe: etwa 20 Zentimeter
  • Oberste Schicht (6):
    • Gartenerde
    • Höhe etwa 15 cm

Bei den beiden untersten Schichten sollten Sie beim Anlegen darauf achten, dass das Material dicht gepresst wird und keine großen Lücken entstehen. Durch den Verrottungsprozess würde das Beet sonst noch mehr absacken, als es ohnehin schon der Fall ist.

Wenn das Hochbeet steht und befüllt ist, dann können Sie anfangen, sich über die Bepflanzung Gedanken zu machen. Bei einem Gemüsehochbeet sollten Sie aber beachten, dass Sie im ersten Jahr wegen des hohen Nährstoffgehaltes nur sogenannte „Starkzehrer“ anpflanzen. Starkzehrer sind zum Beispiel  Auberginen, Paprika, Tomaten, Zucchini oder Kürbis.

Im zweiten Jahr können Sie dann auf „Mittelzehrer“ umsteigen. Das sind zum Beispiel Chicoree, Chinakohl oder Endivien.

Im dritten Jahr kommen dann die „Schwachzehrer“ wie Radieschen, Bohnen oder Erbsen an die Reihe.

Wir Sie sehen ist ein Hochbeet selber bauen, sehr umfangreich. Man wird aber mit einem schönen Ergebnis belohnt, wenn man alles richtig macht 😉